Liebeskummer – ein Drama in mehreren Akten

Liebeskummer – ein Drama in mehreren Akten

Trennungsschmerz wird ganz individuell gefühlt und erlebt - ich glaube jedoch, wir können uns darauf einigen, dass es so ziemlich der schlimmste Gefühlszustand ist, in dem man sich befinden kann.

Liebekummer macht sich nicht nur emotional, sondern auch körperlich bemerkbar.

Liebeskummer geht sogar mit einem veränderten Hormonspiegel einher. Serotonin, Noradrenalin und Dopamin (bei Glücksgefühlen/Verliebt sein - erhöht) sinken und Stresshormone wie z.B. Adrenalin und Cortisol steigen.

Liebeskummer durchläuft im Allgemeinen mehrere Phasen.  

Die Vorahnung/ Verleugnen

Obwohl sich ihre Beziehungen schon länger auf dem absteigenden Ast befunden haben, neigen viele Menschen dazu, dies zu verleugnen. Ein erstes Bauchgefühl, dass etwas nicht stimmt (eine Vorahnung) wird ignoriert. Es folgen meistens keine klärenden Gespräche, sondern eher ein emotionaler Rückzug. Die Trennung geht meistens von einem der Partner aus und ist für den anderen ein Schock.  -> Gefühlschaos, Trauer, Hilflosigkeit.

Hilflosigkeit/ Lähmung

Es ist passiert, die Trennung ist erfolgt und die Information wurde verstanden. In dieser Zeit ist man von Hilflosigkeit ergriffen und häufig funktioniert man nur noch am absoluten Limit. -> Fassungslosigkeit über die Situation, Stress, Trauer, Verzweiflung.

Rettungsversuche

Es ist noch Kraft da, die in Hoffnung investiert wird. Versprechungen werden gemacht und Gespräche gesucht, um den Partner zurückzugewinnen. Jeder Kontakt mit dem Partner (egal ob positiv oder negativ) wird in dieser Zeit gerne als gut interpretiert. -> Gefühlsachterbahn: Hoffnung und Aktion vs. Konflikte und Hilflosigkeit.

Akzeptanz

Nachdem es (nicht immer) den Versuch einer Rettung gab, folgt die Akzeptanz. Kopf und Herz haben begriffen, dass die Beziehung vorbei ist. Manchmal kommt in dieser Phase eine ganze Menge Wut (auf sich selbst oder den anderen) dazu und Schuldgefühle und Selbstzweifel lassen auch gerne schön grüßen...  Auch wenn diese Phase natürlich zum Kotzen ist, kommt an dieser Stelle wieder ein bisschen mehr Dynamik ins eigene Handeln. Die vergangene Beziehung wird überdacht, hinterfragt und reflektiert.

Positiv in die Zukunft schauen

Der Liebeskummer kann sich immer mal wieder melden, aber grundsätzlich geht es emotional immer besser und besser... -> aus einem Lächeln wird auch mal ein herzliches Lachen.

Und wie lange dauert dieser Kummer?

Wenn man drinsteckt, fühlt es sich endlos an, aber es dauert nicht für immer!

Es gibt immer wieder Menschen (auch Therapeuten) die meinen, man müsste Faustregeln für einen zeitlichen Ablauf von Liebeskummer angeben. Doch ich finde das ist nicht nur absoluter Quatsch, sondern völlig daneben, weil es sich um völlig übertriebene Zeitangaben handelt und mal abgesehen davon eine total negative Information ins Unterbewusstsein setzt.

Genau wie die Liebe an sich wird der Liebeskummer individuell erlebt und kann unterschiedlich tief, lange und intensiv wahrgenommen werden!

Wichtig ist, sich dem Kummer und der Trauer zu stellen.

Es ist wie mit allen Gefühlen: Wenn du versuchst, sie zu ignorieren, werden sie nicht kleiner. Drückst du sie weg, werden sie sich verlagern und anders äußern (emotional oder körperlich) – versuchst du sie in Alkohol zu ertränken, werden sie schwimmen.

Vertrau dich deinen lieben Menschen an, zieh dich zurück, wenn du Ruhe brauchst, aber nicht komplett! Du darfst weinen und traurig sein und den Verlust spüren, du darfst deinen Freunden die Situation rauf und runter erzählen bis zum Erbrechen, du darfst auch ein Comeback probieren oder einen Rettungsversuch, du darfst wütend sein und verzweifelt...

Wenn du durchgehst, wird es weitergehen – wenn du es ignorierst holt es dich ein und dauert lange. Also: Lieber Dates mit Taschentüchern, Eis und guten Freunden anstatt Dates zur Ablenkung (die zwar dem Ego gut erscheinen, aber nichts für die Seele tun).

Generell gelten jedoch ein paar Dinge:

*Wenn du nach mehreren Wochen das Gefühl hast, dauerhaft antriebslos und freudlos zu sein und du dich immer mehr zurückziehst, dann vertrau dich jemandem an, egal ob Freunden, Familie oder einem Therapeuten/Coach. Starker Liebeskummer kann in eine Depression übergehen, also pass gut auf dich auf!

*Wenn deine Freunde oder Familie dir sagen, dass sie sich wirklich langsam Sorgen um dich machen, ist es evtl. Zeit, sich professionelle Hilfe zu holen. Trau dich, es gibt Hilfe und du bist nicht der/die Einzige, die in schweren Zeiten Unterstützung in Anspruch nimmt!

*Wenn du nach mehreren Monaten noch immer vom Liebeskummer regiert wirst, kann dir professionelle Hilfe vielleicht guttun. Eine traurige Liebesgeschichte mit einem Profi aufzuarbeiten, kann hilfreich sein.

Alles Liebe

Inka